Kirchberg

Stadt Kirchberg

Anerkannte Fremdenverkehrsgemeinde

Hauptstrasse

Kirchberg, die "Stadt auf dem Berge", besitzt seit 1259 Stadtrechte und ist damit die älteste Stadt des Hunsrücks. 1127 wird sie erstmals in einer Urkunde genannt (Shiriperg, später Kiriperc/ Kyrperg). Entlang der heutigen Hauptstraße befand sich in römischer Zeit die Straßenstation Dumnissus (das heutige Kirchberg), die von Ausonius in seiner Mosella um 368 n.Chr. erwähnt wurde. Die römische Ortsbezeichnung Dumnissus lebt heute noch im Namen des Stadtteils Denzen fort.

Der Fund von 2 Steinsärgen aus dem 2. Jahrhundert an der Simmerner Straße ist zu verzeichnen, heute im Hunsrück-Museum Simmern zu finden. Viele vor- und frühgeschichtliche Einzelfunde sind gegeben.

Zur Erinnerung an die römische Fernstraße von Bingen über Kirchberg nach Trier wurde am Westausgang der Stadt die Nachbildung eines römischen Leugensteines aufgestellt.

Vor dem Einmarsch der französischen Revolutionsheere im Jahre 1794 verlebte Freiherr von Drais, der Erfinder des Laufrades, seine Kindheit in Kirchberg. Im 18. Jahrhundert war Kirchberg Mittelpunkt eines Badischen Oberamtes. Als letzter Badischer Oberamtmann residierte der Vater des Freiherrn von Drais in Kirchberg. Zur Erinnerung an den Erfinder des Laufrades und damit auch des Fahrrades wurde der Freiherr-von-Drais-Radweg ausgewiesen. Eine Nachbildung der Draisine ist vorhanden.

Kirche

Das älteste Bauwerk ist die katholische Pfarrkirche St. Michael. 1967/68 durchgeführte Grabungen weisen auf kleinere Vorgängerbauten aus dem 8., 9. und 11. Jahrhundert. Ferner wurden römerzeitliche Mauerreste freigelegt und 6 römische Münzen aus dem 2. und 3. Jahrhundert gefunden. Ein Teil einer frühchristlichen Grabplatte gilt als ältestes christliches Zeugnis unseres Raumes. Der heutige Westturm stammt aus dem 13. Jahrhundert, das Kirchenschiff aus dem 15. Jahrhundert. Nach dem Brand der gotischen Kirche 1689 wurde der heutige Haubenhelm aufgesetzt. Bei der Restaurierung 1967/69 fanden sich im Kircheninneren über 70 Steinmetzzeichen. Die Ausmalung ist weitgehend nach historischem Vorbild gestaltet. Die Kanzel, ein beachtliches Werk um 1490, ist aus Sandstein gefertigt. In der Kirche befinden sich Grabdenkmäler aus dem 15. bis 18. Jahrhundert von Mitgliedern des Ortsadels, von Beamten und führenden Bürgern der Stadt. Der Nordwesteingang ist geöffnet. Die Michaelskirche bestand als Simultankirche bis 1965. Dann errichtete die evangelische Pfarrgemeinde die Friedenskirche. Hier befinden sich auch ein Brunnen und ein Gartenhäuschen aus der badischen Zeit.

Apotheke

Das katholische Pfarrhaus wurde 1765 erbaut, es ist das ehemalige Piaristenkloster. Eine Renovierung erfolgte 1977/78; ein früher über dem Portal vorhandenes badisches Wappen aus der Erbauerzeit des Pfarrhauses wurde hierbei wiederhergestellt.

Der mittelalterlicher Marktplatz mit Fachwerkbauten ist einen Besuch wert. Am Marktplatz ist das Gebäude der Verbandsgemeindeverwaltung mit Verkehrsamt zu finden. Die Hauptstraße Nr. 71 - 75 ist ein ehemaliges Burghaus; ein Gebäudekomplex der früheren Herren von Eich mit Wappen und Wendeltreppe aus dem Jahre 1578.

Wasserturm

Einer der drei weithin sichtbaren Türme von Kirchberg, der Wasserturm, gilt neben der Michaeliskirche und der Friedenskirche als Wahrzeichen der Stadt. Er wurde 1899 "Auf der Schied" am Südwestrand der Stadt errichtet und 1900 zusammen mit dem Wasserwerk in Betrieb genommen. Der 36 Meter hohe Wasserturm wird heute nicht mehr für die Wasserversorgung benötigt und befindet sich in Privatbesitz.

An der Metzenhausener Straße. 67 befindet sich ein jüdischer Friedhof; die Grabstellen sind noch durch Grabsteine gekennzeichnet.

Heimathaus


Geschichtliche Informationen über die Stadtgeschichte findet der Besucher im Heimatmuseum in der Schülergasse in Marktplatznähe. Öffnungszeiten: Mi. und So. jeweils von 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Der Stadtteil Kirchberg-Denzen besitzt die kath. St. Nikolaus-Kapelle mit romanischem Chorturm. Nördlich der Kapelle befindet sich der Römerbrunnen; ein Laufbrunnen, der in den Sommermonaten auch als Wassertrete benutzt werden kann.

Die größte Tochter Kirchbergs und die bedeutendste Hunsrücker Schriftstellerin Nanny Lambrecht, wurde am 15. April 1868 in Kirchberg geboren. Die überaus mutige und sozial engagierte Autorin verlebte ihre Kindheit in Kirchberg. Unter ihren zahlreichen Romanen und Erzählungen sind unter anderem die Hunsrückromane "Armsünderin" und "Das Lächeln der Susanna" (Hajo Knebel).

Patenschaft: Bundeswehr Kastellaun, 2. Führungsunterstützungsbataillon 282.

Weitere Informationen: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz