Sohren

Ortsgemeinde Sohren

Örtliches Hochwasserschutzkonzept

Anerkannte Fremdenverkehrsgemeinde.

Sohren wurde als Reichslehen vom Kaiser an die Grafen von Sponheim verliehen. Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahre 1286 bei den Grafen von Sponheim über das Patronatsrecht der Kirche. 1301 besaß Graf Johann II. von Sponheim-Kreuznach das Reichslehen. Dazu gehörten 10 umliegende Dörfer, die sogenannte Sohrener Pflege. Die Grafen von Sponheim besaßen im Ort einen festen Hof, das "Schloss", an das heute noch die Schlossstraße erinnert. Der Ort war bereits im 13. Jahrhundert Mittelpunkt eines großen Kirchspiels.

Auf der Gemarkung sind mehrere vor- und frühgeschichtliche Funde nachweisbar, unter anderem römische Gebäudereste "Im Anspann", "In der Eisenkaul" sowie ein römischer Gutshof im Flur "Bierfink" und römische Münzen aus dem 3. Jahrhundert.

Unter den spätgotischen Kirchenbauten auf dem Hunsrück nimmt die evangelische Kirche in Sohren eine besondere Stellung ein. Sie besitzt einen Turm mit einem bei uns seltenen achteckigen Grundriss, der zudem in recht kühner Konstruktion auf das Gewölbe des Chorraumes aufgelegt ist. Der schon früh bezeugte Pfarrsitz in Sohren und das Michael-Patrozinium dieser Kirche machen einen sehr frühen Kirchenbau wahrscheinlich. Die ältesten Teile der heutigen Kirche gehen auf das 15. Jahrhundert zurück.

1684 wurde das Simultanetum eingeführt, das bis 1907 bestand. In dieser Zeit gab es so manche Streitigkeit. Nach Aufhebung des Simultaneums behielten die Evangelischen die alte Kirche und zahlten der katholischen Gemeinde für den Neubau 14.000 Reichsmark.
Die kath. Pfarrkirche, St. Michael, entstand 1906 nach den Plänen des Kölner Architekten Eduard Endler.

Sehenswerte Relikte aus der Zeit des Eisenbahnbaues sind der alte Bahnhof in Sohren und der im Jahr 1901 errichtete Wasserturm zur Versorgung der Dampflokomotiven. Das Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz. Die Strecke Simmern-Kirchberg wurde 1902 über Sohren nach Morbach verlängert. Nach Stilllegung der Bahnstrecke wurde es renoviert und als Gastronomiebetrieb genutzt.

Eine jüdische Gemeinde hatte im Ort eine Synagoge, welche 1952 versteigert wurde. Der jüdische Friedhof befindet sich nördlich des Dorfes im Wald und wurde vermutlich schon 1850 angelegt. Der älteste lesbare Grabstein ist aus dem Jahr 1870.

Weitere Informationen: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz